Race for Glory – Audi vs. Lancia

Ein legendärer Zweikampf: Lancia gegen Audi im Kampf um den Rallye-Thron

Manchmal schreibt der Motorsport die spannendsten Geschichten. Und manchmal gibt es Duelle wie das „Race for Glory“, die so episch sind, dass sie ein eigenes Kapitel verdienen. Genau das war der Fall, als das Lancia-Team unter der Leitung von Cesare Fiorio Anfang der 80er Jahre beschloss, dem scheinbar unbesiegbaren Audi quattro den Kampf anzusagen. Es war ein Aufeinandertreffen zweier Titanen – voller Adrenalin, Innovation und unerschütterlichem Glauben an den eigenen Erfolg.

Der Mann hinter Lancia: Cesare Fiorio

Cesare Fiorio, ein Mann, der für Schlagzeilen sorgte, nicht nur wegen seiner Leidenschaft für schnelle Autos, sondern auch für sein Playboy-Image. Fiorio war ein Meisterstratege, ein Visionär mit Benzin im Blut. Während andere Teams resigniert hatten angesichts Audis technologisch überlegenem Allradantrieb, beschloss Fiorio: „Wir haben noch nicht aufgegeben!“ Mit dem Lancia 037 wollte er beweisen, dass italienisches Ingenieurskönnen und ein Hauch von Waghalsigkeit eine wahre Wunderwaffe sein können.

Fiorio war bekannt dafür, Grenzen auszutesten und dabei auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Der Lancia 037, sein „Baby“, war nicht nur ein Auto – es war ein Statement. Und wie ein erfahrener Schachspieler setzte Fiorio auf Strategien, die den Audi-Teamchef Roland Gumpert vor so manche schlaflose Nacht stellten.

© Bildquelle: Lions Gate Entertainment Inc

Technische Meisterwerke im Duell: Lancia 037 gegen Audi quattro

Auf der einen Seite: der Lancia 037, ein Auto, das speziell für den Rallye-Sport entwickelt wurde. Im Heck ein aufgeladener Mittelmotor, der 310 PS leistete und ursprünglich aus dem Fiat 131 Abarth stammte. Leichtbau, Agilität und präzises Handling waren seine größten Stärken.

Auf der anderen Seite: der Audi quattro A1, das Biest mit Allradantrieb und einem turboaufgeladenen 5-Zylinder-Motor. Mit 360 PS aus 2,1 Litern Hubraum brachte er eine Kraft auf die Strecke, die kaum zu zähmen war. Der permanente Allradantrieb machte den quattro unschlagbar auf losen Untergründen.

Zwei komplett unterschiedliche Philosophien – der Lancia 037 setzte auf Heckantrieb und geringes Gewicht, während Audi mit Technologie und Power punktete. Es war David gegen Goliath, aber in diesem Fall war David alles andere als wehrlos.

Die technischen Daten der beiden Rallyefahrzeuge:

Ein episches Jahr: Die Rallye-Weltmeisterschaft 1983

1983 war das Jahr, in dem Motorsportfans weltweit gebannt auf die Rallye-Weltmeisterschaft blickten. Es war nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine der Taktik. Fiorio setzte alles auf die Karte „Innovation“ – mit aerodynamischen Kniffen und einem Team, das bis zum Letzten kämpfte. Audi hingegen vertraute auf die rohe Gewalt des quattros und seine Zuverlässigkeit.

Die Saison war ein ständiges Hin und Her. Mal hatte Audi die Nase vorn, mal trumpfte Lancia auf. Doch eines war klar: Beide Teams holten das Maximum aus ihren Fahrzeugen heraus. Die Rennen wurden zu einer Art Schachspiel mit Motoren, bei dem jede Entscheidung – sei es bei der Reifenwahl oder der Motorabstimmung – den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen konnte.

Ein Rallye-Film für die Ewigkeit?

Fast 40 Jahre später kehrt dieses epische Duell auf die Leinwand zurück. Am 5. Januar 2024 feiert „Race for Glory“ seine Premiere und bringt die Geschichte von Lancia und Audi zurück in die Herzen der Motorsportfans. In Deutschland soll der Film im Sommer 2024 zu sehen sein. Die Hauptrollen übernehmen Daniel Brühl als Audi-Teamchef Roland Gumpert und Riccardo Scamarcio als Cesare Fiorio. Beide Schauspieler sind keine Unbekannten – Brühl brillierte bereits in „Rush“ als Niki Lauda und wird auch hier seiner Rolle gerecht.

Der Film ist mehr als nur ein Streifen über schnelle Rallyeautos. Er ist eine typische Hommage an die Helden des Rallye-Sports, an die Ingenieure, die alles gaben, und an die Fahrer, die für ihren Traum an die Grenzen des Möglichen gingen.

Es gibt aber auch kritische Stimmen zu diesem Film. Kein geringerer als Walter Röhrl erzählt uns seine Meinung zu diesem Kinostreifen.

Staraufgebot der Extraklasse mit ein paar Schönheitsfehlern

Neben Brühl und Scamarcio bringt der Film auch weitere Motorsport-Legenden auf die Leinwand. Walter Röhrl, gespielt von Volker Bruch, sowie Stig Blomqvist und Michele Mouton werden ebenfalls Teil der Geschichte. Aber leider hat man Walter Röhrl zu keinem zum Drehzeitpunkt zu irgendeinem Detail befragt, noch wurde er als Berater hinzugezogen, schade wie wir finden.

Ich werde mir den Film nicht ansehen, weil ich mich zu Tode schäme. Was ist denn das für ein Blödsinn, was da läuft? Das hat nichts mit mir zutun.

Walter Röhrl

SPEEDxpertz – Kinotipp: Leidenschaft, Technik und ein unvergessliches Duell

Die Geschichte von Lancia gegen Audi ist nicht nur ein Kapitel im Motorsport – sie ist eine Legende, die bis heute nachhallt. Mit „Race for Glory“ bekommt diese Geschichte die Bühne, die sie verdient. Es ist ein Film über Mut, Technik und den unerschütterlichen Glauben daran, dass alles möglich ist, wenn man es nur will.

„Also, schnall dich an, hol dir Popcorn – und erlebe die Magie von Lancia gegen Audi. Dieses Rennen hat alles, was ein echter Motorsport- und Rallyefan sich wünscht: Adrenalin, Drama und unvergessliche Momente.

Es ist halt ein echter Kinofilm. Und für wen die Detailtreue, der Wahrheitsgehalt und die Tatsachen nicht ganz so wichtig sind, für den ist der Film ein echtes „Must-See“. „

Image Credit / Bildquelle: Lions Gate Entertainment Inc., youtube.com