Die Schweiz ist ein Paradies für Bergstraßen-Liebhaber, doch beim Thema Geschwindigkeit in der Schweiz ist sie alles andere als freizügig. Wer hier mit Vollgas durchstartet, riskiert nicht nur ein ordentliches Bußgeld, sondern unter Umständen auch das Auto oder sogar eine Haftstrafe. Klingt ziemlich hart? Ist es aber auch!
Offizielle Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Schweiz
- Schweiz Innerorts: 50 km/h (in manchen Wohngebieten sogar nur 30 km/h)
- Schweiz Außerorts: 80 km/h
- Schweizer Autobahnen: 120 km/h
- Schweizer Autostrassen: 100 km/h
Die Schweizer sind nicht gerade für ihre Nachsicht bekannt, wenn es ums Rasen geht. Die Radarkästen stehen strategisch gut platziert und moderne Messmethoden sorgen dafür, dass selbst ein kleines Plus an km/h registriert wird. Besonders tückisch: Viele Messgeräte arbeiten mit Abschnittskontrollen, sodass nicht nur der momentane Speed, sondern auch die Durchschnittsgeschwindigkeit erfasst wird. Da hilft kein abruptes Abbremsen vor einem Blitzer!
Bußgelder und Strafen: Topspeed in der Schweiz ist ein teures Hobby
Die Schweiz verfolgt einen drakonischen Ansatz, wenn es um Geschwindigkeitsüberschreitungen geht. Hier wird nach einer Staffelung geahndet, die sich nach der Übertretung in km/h richtet. Die Summen für zu hohe Geschwindigkeit in der Schweiz sind oft schwindelerregend hoch.
Schweizer Bußgeldstaffelung für zu schnelles Fahren
Überschreitung | Innerorts | Außerorts | Autobahn |
---|---|---|---|
1–5 km/h | 40 CHF | 40 CHF | 20 CHF |
6–10 km/h | 120 CHF | 100 CHF | 60 CHF |
11–15 km/h | 250 CHF | 160 CHF | 120 CHF |
16–20 km/h | Anzeige | 240 CHF | 180 CHF |
21+ km/h | Anzeige | Anzeige | Anzeige |
Wer mehr als 25 km/h innerorts oder 35 km/h auf der Autobahn zu schnell ist, muss mit drastischen Strafen rechnen. Dazu gehören der Entzug des Führerscheins, hohe Geldstrafen oder gar eine Haftstrafe!
Die Bedeutung der „Via Sicura“-Gesetze
Die Schweiz hat mit dem „Via Sicura“-Programm eines der strengsten Verkehrssicherheitskonzepte Europas eingeführt. Dieses Paket von Maßnahmen soll Unfälle reduzieren und beinhaltet besonders harte Strafen für extreme Raser. Wer beispielsweise innerorts 50 km/h zu schnell fährt, gilt als „Raser“ und muss mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr rechnen! Zudem wird das Fahrzeug in solchen Fällen oft beschlagnahmt und verkauft.
Interessanterweise richten sich die Strafen nicht nur nach der Geschwindigkeit, sondern auch nach dem Einkommen. Wer viel verdient, zahlt auch mehr. Der teuerste bekannte Schweizer Strafzettel belief sich auf über 1 Million Franken. Grund, der betroffene Fahrer war ein Multimillionär.
Automatische Kontrollen: Kein Entkommen für Temposünder
Die Schweiz setzt bei der Geschwindigkeit auf modernste Technik, um Raser zu überführen. Neben den klassischen Blitzern gibt es auch Streckenradare, mobile Geschwindigkeitskontrollen und sogar zivile Polizeifahrzeuge mit eingebauten Messgeräten. Besonders perfide: Manchmal werden Radargeräte getarnt oder in unscheinbaren Fahrzeugen versteckt, um keine Vorwarnung zu geben.
Auch die Strafen kommen schnell. Anders als in manchen Ländern, wo Bußgeldbescheide Wochen auf sich warten lassen, ist die Schweizer Verwaltung effizient. Viele Raser erhalten bereits nach wenigen Tagen ihren Bescheid per Post.
Ausländer aufgepasst: Kein Entrinnen vor Bußgeldern in der Schweiz bei zu hoher Geschwindigkeit
Manche denken, dass sie als Touristen in der Schweiz einfach weiterfahren können, ohne die Strafe zu zahlen. Großer Fehler! Die Schweiz hat mit vielen europäischen Ländern Abkommen geschlossen, sodass Bußgelder auch in Deutschland, Frankreich, Italien oder Österreich vollstreckt werden können. Wer sich weigert zu zahlen, kann bei einer erneuten Einreise Probleme bekommen, bis hin zur Festnahme an der Grenze.
Besonders hart trifft es Fahrer, die ihren Führerschein verlieren. Ein in der Schweiz ausgesprochener Fahrverbot gilt oft auch in anderen Ländern, da viele europäische Staaten solche Sperren anerkennen.
Genießt die Kurven, nicht das Gaspedal!
Die Schweiz mag streng sein, was Geschwindigkeit angeht, doch Autofahrer können die grandiosen Strecken trotzdem genießen. Die Alpenpässe bieten eine unvergleichliche Fahrfreude, auch ohne das letzte km/h herauszuquetschen. Wer sich an die Regeln hält, spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch böse Überraschungen. Also: Lieber den Motor schnurren lassen und die schöne Gegend in der Schweiz genießen!
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