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Die neuesten Tricks der Autobetrüger

Moderne Autobetrüger setzen auf clevere Tricks wie OBD-Scams, gefälschte Bußgeldbescheide und Identitätsmissbrauch. Besonders über Social Media und dubiose Online-Dienste geraten Autofahrer schnell ins Visier. Erfahre jetzt, wie du die neuesten Tricks erkennst und dich vor digitaler Abzocke rund ums Auto schützt.

Autofahren macht Spaß. Der Sound vom Motor, das Gefühl von Freiheit auf der Autobahn, der Stolz auf die eigene Karre. Aber während wir die Straßen unsicher machen, machen es sich andere zur Aufgabe, uns unsicher zu machen und das nicht mit quietschenden Reifen, sondern mit perfiden Betrugsmaschen. Aber was sind derzeit die neuesten Tricks der Autobetrüger?

In den letzten Jahren sind die Methoden der Betrüger nicht nur kreativer, sondern auch technischer geworden. Was früher noch der klassische Gebrauchtwagenbetrug mit manipuliertem Tacho war, ist heute ein digitales Katz-und-Maus-Spiel. OBD-Hacker, Fake-Inkassos, Identitätsklau, willkommen also im Zeitalter des Cybercrime auf vier Rädern.

Dieser Artikel aus unserer Ratgeber-Reihe zeigt dir die fiesesten Tricks, die gerade durch die Automobilwelt geistern und vor allem, wie du dich davor schützt. Lies weiter, damit du nicht zum nächsten Opfer der Tricks der Autobetrüger wirst!

OBD-Betrug: Wenn dein Auto zur Daten-Zeitbombe wird

Du hast sicher schon mal von OBD gehört, der On-Board-Diagnose. Das ist diese kleine Schnittstelle, die jeder moderne Wagen unter dem Armaturenbrett hat. Eigentlich gedacht, um Fehlercodes auszulesen oder Diagnosegeräte anzuschließen. Doch genau hier setzen clevere Betrüger an.

Stell dir vor, du siehst auf Social Media eine Anzeige: „Versteckte Funktionen deines Autos freischalten! Mehr Leistung, weniger Verbrauch – per Plug-and-Play!“ Klingt erstmal recht interessant, oder? Denn wer will nicht das Maximum aus seinem Fahrzeug herausholen?

Was du bekommst, ist ein kleiner Dongle, den du in die OBD-Buchse steckst. Und dann? Tja, dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Diese vermeintlich nützlichen Tools saugen heimlich deine Fahrzeugdaten ab, funken sie ins Netz oder, noch schlimmer, ermöglichen Dritten den Zugang zu deinem Steuergerät.

Im besten Fall tut sich einfach… nichts. Im schlechtesten Fall wird dein Auto zum Zombie in einem digitalen Botnetz, das ferngesteuert wird wie ein ferngelenktes Spielzeugauto. Und du? Du denkst vielleicht noch, dass du gerade Geld gespart hast. In Wirklichkeit hast du den digitalen Einbrechern deine Haustür aufgelassen und dazu noch den Haustürschlüssel gleich mitgegeben. Also am Besten Finger weg, von dubiosen Angeboten!

Bußgeld-Phishing: Wenn die Post vom Amt nur so aussieht

Schon mal ein Schreiben vom „Amt“ bekommen, in dem du für eine angebliche Mautgebühr zahlen sollst? Oder eine SMS mit dem Hinweis, du hättest gegen Umweltzonen-Regeln verstoßen? Willkommen in der Welt des Bußgeld-Phishings.

Tricks der Autobetrüger wie dieser, ist besonders heimtückisch. Die Betrüger geben sich als Behördenmitarbeiter oder Inkassodienste aus und schicken dir professionell gefälschte Briefe, E-Mails oder sogar SMS. Inhalt: Du sollst zahlen. Und zwar schnell. Mit einer knackigen Frist, einem hohen Betrag und der Androhung von Punkten, Fahrverbot oder Schlimmerem.

Was dabei besonders perfide ist: Die Schreiben wirken verdammt echt. Sie kommen im offiziellen Layout, manchmal sogar mit echten Logos. Besonders gern wird mit Auslandsthemen gespielt, wie „Sie haben in Italien falsch geparkt“, „Unbezahlte Maut in Frankreich“. Viele denken sich: Ach Mist, das kann ja wirklich sein, wir waren ja im Sommer da… Zack, Überweisung raus, Geld weg.

Doch die Wahrheit ist: Hinter diesen Schreiben stecken keine Behörden. Keine Bußgeldstelle. Keine Polizei. Sondern nur clevere Kriminelle, die wissen, wie man Druck aufbaut. Und wie schnell wir im Stress des Alltags handeln, ohne nachzudenken.

Unser Tipp: Niemals blind überweisen! Prüfe die Quellen, ruf bei der echten Behörde an oder nutze das Onlineportal deiner Stadt. Lieber zehn Minuten Aufwand als 100 Euro Verlust.

Identitätsmissbrauch: Wenn du für etwas büßt, das du nie getan hast

Jetzt wird’s richtig fies. Es geht nicht mehr nur um dein Geld, sondern um deinen Namen. Oder genauer gesagt: um deinen Ruf beim Kraftfahrt-Bundesamt.

Der neueste Trick der Autobetrüger ist schnell erklärt, aber schwer nachzuweisen. Jemand wird geblitzt, aber statt selbst die Verantwortung zu übernehmen, gibt er eine andere Person als Fahrer an. Das ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Aber was, wenn der Angegebene gar nichts davon weiß?

Immer öfter werden dabei Daten von völlig Unbeteiligten verwendet. Ex-Partner, flüchtige Bekanntschaften oder sogar wildfremde Menschen, deren Infos irgendwo aufgeschnappt wurden, vielleicht aus einem alten Online-Profil, einem geknackten Kundenkonto oder einer Visitenkarte, die mal falsch entsorgt wurde.

Besonders dreist: In manchen Fällen werden sogar Personen aus dem Ausland als angebliche Fahrer angegeben. In der Hoffnung, dass sich die Behörden die Mühe sparen, das zu überprüfen. Und du? Du bekommst plötzlich Post, sammelst Punkte in Flensburg und fragst dich, warum du plötzlich ein Fahrverbot kriegst, obwohl du gar nicht gefahren bist.

Der Schaden ist enorm. Und der Aufwand, sich zu wehren, noch größer. Denn wer nachweisen muss, dass er nicht gefahren ist, steht vor einer bürokratischen Mammutaufgabe. Und die eigentlichen Täter? Lächeln und fahren weiter. Ohne Konsequenzen.

News aus dem Magazin-Ratgeber

Social Media als Spielplatz der Betrüger

Wer heute auf Facebook, Instagram oder TikTok unterwegs ist, stolpert immer wieder über Anzeigen, die speziell auf Autofans zugeschnitten sind. „Software-Optimierung für dein Auto!“, „Schalte versteckte Funktionen frei!“, „Mehr PS mit einem Klick!“, das klingt verführerisch. Fast zu gut, um wahr zu sein. Und genau das ist es meistens auch.

Die Masche ist clever: Die Tricks der Autobetrüger nutzen Social Media nicht nur zur Werbung, sondern auch, um Vertrauen zu erwecken. Es gibt Likes, Kommentare von angeblichen Nutzern, wie z.B. „Hat super geklappt! Mein Golf läuft wie ein GTI!“ und schöne Vorher-Nachher-Bilder. Aber all das ist nur Theater.

Viele dieser Profile sind Fake. Die Kommentare gekauft. Und das Produkt? Meistens entweder wirkungslos, oder eben gefährlich. Wer dem Angebot folgt, landet oft in einem Abo-Modell, bekommt einen OBD-Dongle zugeschickt und steckt das Teil ahnungslos ins Auto. Und siehe da, das Fahrzeug wird zur Datenquelle für Cyberkriminelle.

Hier hilft nur eins: Gesunder Menschenverstand. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das in der Regel auch. Und wer sein Auto tunen will, sollte lieber zu einer Werkstatt gehen, die man anfassen kann, statt zu einem Anbieter mit .xyz-Domain und 20 Emojis im Namen.

Die dunkle Seite der Digitalisierung

Wir lieben Technik. Wir feiern Assistenzsysteme, Sprachsteuerung, Navi in Echtzeit und OTA-Updates, also Over-the-Air-Updates direkt übers Netz. Aber jede neue Funktion ist auch ein neues Einfallstor für Betrüger.

Moderne Fahrzeuge sind rollende Computer. Sie kommunizieren mit der Cloud, speichern Daten, laden neue Software und genau da liegt das Problem. Wer Zugriff auf diese Systeme bekommt, kann mehr als nur das Radio verstellen.

Im schlimmsten Fall lässt sich das Fahrzeug aus der Ferne steuern. Oder abschalten. Oder im Namen des Besitzers irgendwo anmelden. Daten wie Standort, Fahrverhalten, Verbrauch, sogar Telefonnummern aus dem gekoppelten Handy, alles kann in falsche Hände geraten.

Ein bisschen wie bei Smart Homes: Praktisch, wenn’s läuft. Katastrophal, wenn’s geknackt wird.

Warum gerade Autofahrer im Fokus stehen und auf Tricks der Autobetrüger reinfallen

Autofahrer sind leider häufig die perfekten Opfer. Sie sind ständig in Bewegung, reagieren schnell auf offizielle Schreiben und wissen oft gar nicht, wie sie sich bei digitalen Themen absichern können.

Dazu kommt: Viele halten sich für technikaffin, haben aber keine Ahnung, was genau im Hintergrund ihres Fahrzeugs passiert. Sie vertrauen auf Werkstätten, Hersteller – und leider auch auf dubiose Onlineanbieter.

Und genau da setzen die Betrüger an. Sie kombinieren Techniktricks mit psychologischem Druck: Angst vor Fahrverboten, Ärger mit Behörden, Hoffnung auf mehr Leistung fürs Geld. Eine explosive Mischung.

So schützt du dich vor den digitalen Auto-Betrügern

Hier ein paar Tipps, die dich sicher durch die Betrugs-Falle lotsen:

  1. OBD nur mit Vertrauen: Stecke nichts in deine Diagnosebuchse, das du nicht zu 100 % kennst. Nutze keine Geräte von unbekannten Herstellern, keine China-Gadgets ohne Zertifikat.
  2. Offizielle Schreiben prüfen: Erscheint dir ein Bußgeldbescheid verdächtig? Geh zur Quelle. Nutze die offiziellen Webseiten, ruf bei der Behörde an. Prüfe Bußgeldbescheide und Mails auf Absender, Layout und sensible Daten. Bei Unsicherheit: Nicht zahlen, sondern Rückfragen stellen!
  3. Identitätsmissbrauch melden: Wenn du plötzlich Post bekommst für Verstöße, die du nicht begangen hast, sofort zur Polizei und zur Bußgeldstelle. Lass dir den Fall schriftlich bestätigen. Persönliche Identitäts- und Fahrzeugdaten wie ein Geheimrezept schützen. Nicht auf dubiosen Seiten angeben.
  4. Social Media skeptisch nutzen: Glaub nicht alles, was du liest. Fake-Kommentare und gekaufte Likes sind leicht gemacht. Lieber einmal zu viel gegoogelt als einmal zu wenig.

Unser Fazit: Nicht jeder, der es gut mit dir mein, meint es auch gut

Wir leben in einer Zeit, in der selbst dein Auto ausspioniert werden kann. In der Betrüger Behörden imitieren und sich in dein digitales Fahrerleben einschleichen. Aber du bist nicht wehrlos.

Mit etwas Aufmerksamkeit, gesundem Menschenverstand und einer Prise Skepsis kannst du dich für den neusten Tricks der Autobetrüger schützen und trotzdem weiter mit Benzin im Blut durchs Leben cruisen. Bleib wachsam, bleib neugierig und fahr nicht nur auf der Straße mit offenen Augen.

Hast du schon unseren Beitrag, das Auto vor Diebstahl schützen gelesen? Dort geben wir die die 10 besten Tipps, wie du dich und dein Auto schützen kannst.

Image Credit / Bildquelle: pexels

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