Wenn du schon mal etwas von Keramikbremsen gehört hast, dann weißt du: da steckt mehr dahinter als nur schickes Marketing. Technisch handelt es sich meist um Carbon-Keramik- oder keramisch verstärkte Bremsmaterialien, die gegenüber traditionellen Stahl-/Gussbremsen Vorteile bringen, insbesondere bei Hitze, Gewicht und Verschleiß.
In einigen Premium- oder Supersportwagen sind solche Bremsen schon serienmäßig verbaut. Hauptsächlich deshalb, weil sie extrem hohe Temperaturen vertragen und oft eine geringere Masse auf der rotierenden Bremsscheibe bringen. Aber: das heißt nicht, dass sie perfekt sind. Sie haben ihre Grenzen, und man darf nicht allzu naiv an das Thema „Keramikbremsen“ herangehen.
In diesem Artikel nehmen wir dich mit hinter die Kulissen, vergleichen Keramik mit Stahl, schauen uns Kosten und Risiken an und füllen das Ganze mit echten Erfahrungsberichten aus der Praxis, weil häufig Theorie allein nicht reicht.

Was kosten Keramikbremsen eigentlich?
Wenn du über einen Umstieg auf Keramikbremsen nachdenkst, ist der erste Schreck oft der Preis. Will man sich komplette Sätze (Scheiben + Beläge + eventuell Sättel) für sein Fahrzeug anschaffen, kommen oft mehrere Tausend Euro zusammen. Für einige Performance-Modelle rechnet man mit Kosten von 1.500 € bis 3.000 € pro Achse (je nach Marke, Qualität, Händler).
In Fällen von Delamination, Beschädigungen oder erheblichem Verschleiß kann eine Überholung zwischen 1.950 € und 2.250 € pro Scheibe angesetzt werden. Hier kommt es natürlich auf das jeweile Fahrzeugmodell an. Früher, bevor Aufbereitungsverfahren üblich waren, sprachen manche von bis zu 5.000 € pro Bremsscheibe als Austauschpreis.
Hinzu kommen Montagekosten, eventuelle TÜV- oder Eintragungsfragen bei Nachrüstungen und mögliche Anpassungen am Bremssystem. Manche Anbieter bieten auch Austausch-Scheiben gegen Gebühr oder Tauschdienstleistungen, die zusätzliche Kosten mit sich bringen können.
Die Differenz zum Stahl-Pendant fällt im Vergleich oft riesig aus. Eine gute Stahl-Bremsscheibe liegt vielleicht im niedrigen dreistelligen Bereich pro Stück, während Keramikbremsen für viele an der preislichen Schmerzgrenze liegen.
Die wichtigsten Fachbegriffe rund um die Keramikbremse
Begriff | Erklärung |
---|---|
Keramikbremse | Hochleistungsbremse mit Bremsscheiben aus Keramik- oder Carbon-Keramik-Material. |
Carbon-Keramik | Mischung aus Kohlenstoff (Carbon) und Keramik, besonders leicht und hitzebeständig. |
Fading | Nachlassende Bremswirkung bei starker Hitze, typisch bei Stahlbremsen – Keramik ist hier klar im Vorteil. |
Bremsscheibe | Die rotierende Scheibe, gegen die die Bremsbeläge drücken, um das Fahrzeug zu verlangsamen. |
Bremsbeläge | Die Reibflächen, die beim Bremsen auf die Bremsscheibe drücken – auch für Keramik speziell abgestimmt. |
Trockene Bremse | Keramikbremse, die ihre volle Wirkung erst bei Wärme entfaltet – bei Nässe oder Kälte manchmal verzögert. |
Einbremsen | Spezieller Vorgang zum „Einfahren“ neuer Bremsen – wichtig bei Keramik, um Leistung und Haltbarkeit zu optimieren. |
Delamination | Ablösung von Materialschichten (z. B. bei Carbon-Keramik) – ein ernstzunehmender Defekt. |
Aufbereitung | Fachgerechte Wiederherstellung beschädigter Keramikbremsscheiben – günstiger als Neukauf. |
Radnabe / Nabensystem | Verbindung zwischen Achse und Bremsscheibe – bei Keramik oft schwimmend gelagert wegen Ausdehnung. |
Trackday | Rennstreckeneinsatz mit Serien- oder Tuningfahrzeugen – hier zeigen Keramikbremsen ihre Stärken. |
TÜV / Eintragung | In Deutschland Pflicht bei Nachrüstungen: Bremsanlage muss zulässig und ggf. abgenommen werden. |
Reibring | Der äußere, beanspruchte Teil der Bremsscheibe – bei Keramik oft separat austauschbar. |
Nassbremsverhalten | Bremsleistung bei Regen oder Feuchtigkeit – Keramikbremse kann hier zunächst verzögert reagieren. |
Schwimmende Lagerung | Bauweise der Scheibe, bei der das Keramikteil flexibel gelagert ist – verhindert Spannungsrisse. |
Torsionskräfte | Drehkräfte, die auf die Scheibe wirken – bei Hochleistungsbremsen sehr hoch, daher spezielle Materialien nötig. |
Beliebte Fahrzeugmodelle mit Bremsen aus Keramik
Wenn du an Performance-Autos denkst, kommen dir automatisch ein paar Modelle in den Sinn, bei denen Keramikbremsen als Option oder Serie angeboten werden. Hier ein Überblick der bekanntesten Modelle:
- Audi RS3, RS6, RS7: Beim RS3 gibt es in Foren Diskussionen um Nachrüstungen und Probleme mit Nässe (siehe oben). Für RS6/RS7 sind Carbon-Keramik-Bremssysteme oft optional oder bei High-Performance-Modellen in der Ausstattung.
- Porsche 911: Bei Porsche (insbesondere Turbo, GT-Modelle) sind Carbon-Keramikbremsen (oft PCCB genannt) eine bewährte Option. Allerdings sind diese Optionen derzeit mitunter nicht im Konfigurator verfügbar.
- BMW M3, M4, M5: In der M-Reihe sind leistungsstarke Bremsoptionen üblich; für den Alltag sind Stahlbremsen oft ausreichend, für extremen Einsatz wird Keramik interessant.
- Mercedes-AMG: In vielen Top-AMG-Versionen (z. B. AMG S, AMG GT, C63 S Performance) sind keramische Bremsen als High-End-Option verfügbar – insbesondere in Kombination mit Carbon‑Keramik‑Technologie.
Wenn du ein solches Fahrzeug besitzt oder planst, lohnt sich besonders eine Recherche: welche Herstelleroptionen existieren, was ist homologiert, und wie ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis? Für die RS‑Modelle wie z.B. den Audi RS 6 sind die Foren oft sehr aktiv, und du bekommst schon früh Hinweise, welche Kits empfehlenswert sind und welche du eher meiden solltest.

Haltbarkeit von Keramikbremsen
Einer der stärksten Verkaufsargumente für Keramikbremsen ist ihre Lebensdauer. Manche Quellen behaupten, dass Stahlbremsen typischerweise nach 30.000 bis 50.000 km ausgewechselt werden müssen, während Keramikbremsen unter normalen Bedingungen 80.000 bis 100.000 km oder mehr leisten können.
Ein besonders optimistischer Ansatz postuliert, dass Carbon-Keramikbremsscheiben sogar ein „Autoleben lang“ halten könnten, sofern keine strukturellen Schäden auftreten und der Einsatz nicht extrem ist.
Aber: in der Praxis hängt alles von Einsatz, Fahrstil, Pflege, Temperaturzyklen und Umgebung ab. Auf der Rennstrecke (Track Days) kann schon nach wenigen heißen Sessions die Oberfläche angegriffen sein, es kann zu Abrasion, Haarrissen oder Absplitterungen kommen. In Foren berichten Fahrer, dass bei starkem, wiederholtem Bremsen und hohen Temperaturen der Keramikstoff zu Verschleiß neigt.
Außerdem: manche Hersteller oder Spezialdienstleister empfehlen, nach einer bestimmten Zeit (etwa 7 Jahren) die Befestigungshülsen und Verbindungsteile zu prüfen, denn Korrosion an Bauteilen kann zu strukturellen Problemen führen und letztlich das Keramikmaterial gefährden.
Fazit: Eine gut gemachte Keramikbremse kann deutlich länger durchhalten als Stahl, aber sie ist nicht ewig und braucht sorgfältige Überwachung, vor allem bei intensiver Beanspruchung.
Markenspezifische Begriffe für Keramikbremsen
Marke | Bezeichnung | Bedeutung / Erklärung |
---|---|---|
Porsche | PCCB – Porsche Ceramic Composite Brake | High-End Keramikbremse von Porsche (gelbe Sättel, extrem leicht & hitzefest) |
Audi | Keine feste Abkürzung (oft einfach „Keramikbremsanlage“) | Bei RS-Modellen optional (z. B. RS6, RS7, R8), erkenntlich an grauen oder roten Sätteln |
BMW M | Keine offizielle Bezeichnung, oft „M Carbon-Keramik-Bremse“ | Optional bei M3, M4, M5 etc. – goldene Bremssättel als Kennzeichen |
Mercedes-AMG | Keine feste Marke, meist „AMG Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage“ | Optional bei C63 S, GT, E63 S etc. – meist bronze-/kupferfarbene Sättel |
Lamborghini | „Carbon Ceramic Brakes“ (CCB) | Meist serienmäßig in Huracán/Revuelto – technisch verwandt mit Audi/Porsche-Systemen |
Ferrari | CCM – Carbon Ceramic Material | Seit Jahren Standard bei fast allen Modellen, oft mit Brembo entwickelt |
McLaren | Einfach „Carbon Ceramic Brakes“ | Serienmäßig bei Supersportlern (720S, Artura etc.), kein eigener Name |
Tesla (Plaid) | „Carbon-Sleeved Ceramic Brakes“ | Hochleistungspaket für das Model S Plaid – extrem leicht, aber teuer & limitiert |
Bugatti | Keine Abkürzung, aber Carbon-Keramik Bremsscheiben aus eigener Fertigung | Bei Chiron & Co. verbaut – riesige Dimensionen, speziell gefertigt |
Keramikbremsen nachrüsten: Was ist zu beachten?
Die Vorstellung: Ich zieh meine alten Stahlscheiben raus und steck Keramik rein und hab sofort Premiumbremsen. Klingt gut, ist aber nicht mal eben schnell gemacht. Nachrüsten ist technisch möglich, aber mit ein paar technischen Hürden.
Zuerst einmal: Dazu passende Motor-/Bremssättel, dimensionierte Bremsscheiben, Beläge und Montage sind nötig, es reicht oft nicht, einfach nur die Scheiben zu wechseln. Manche Umbauten brauchen Adapter, neue Achsaufnahmen oder spezielle Kühlungslösungen. Eine fehlende Belüftung kann die Keramik schnell überhitzen.
Ein weiterer Punkt: Zulassung und Eintragung. Wenn das Umbau-Kit nicht homologiert ist oder keine ABE/Teilegutachten hat, kann man in Deutschland mit dem TÜV Schwierigkeiten bekommen. Solche spezifischen Änderungen am Fahrzeug müssen vom TÜV eingetragen oder abgenommen werden, was zusätzlichen Aufwand und Kosten bedeutet.
In Foren diskutieren Audi RS 3-Fahrer z. B. über Geräusche, Quietschen und Probleme nach wenigen tausend Kilometern, wenn nicht alles perfekt abgestimmt ist. Ein User schreibt:
„Sobald es aber nass ist … wendet sich das Blatt. … beim ersten Bremsen so gut wie NULL Bremswirkung, dann abrupt Bremsleistung.“
Andere erwähnen, dass Quietschen bei heißer Bremse auftritt, besonders bei schlechten Anpassungen.
Tipp: Wenn du nachrüsten willst, wähle hochwertige Kits, achte auf vollständige Bauteilkompatibilität, mache Tests unter moderater Last und vergewissere dich, dass TÜV/Eintragung möglich sind. Und: Denk daran, dass du eine große Investition tätigst – ein schlechter Umbau kann teuer und unsafe enden.
Keramik- vs Stahlbremse: Vor- und Nachteile im Vergleich
Vorteile der Keramikbremsen
- Hitze- und Temperaturfestigkeit: Keramik verträgt extrem hohe Temperaturen ohne Verzug oder Anlaufen – das heißt, bei starker Belastung weniger Risiko von Fading.
- Geringeres Gewicht: Die rotierenden Massen werden kleiner, was Trägheitsmomente reduziert – das verbessert Ansprechverhalten und Handling.
- Längere Lebensdauer: Wie oben erwähnt, können Keramikscheiben und Beläge unter günstigen Bedingungen deutlich länger durchhalten als Stahl.
- Wenig Korrosion / Rost: Keramische Materialien rosten nicht, im Gegensatz zu Stahl-Belägen und -Scheiben, die oft anfangen zu korrodieren.
- Edle Optik & Imagefaktor: Für viele Enthusiasten zählt auch das Prestige einer Carbon-Keramikbremse – sie wirkt hochwertig und technisch ambitioniert.
Nachteile und Risiken von Keramikbremsen
- Hoher Preis & Instandhaltungskosten: Wie schon besprochen, sind Ersatz oder Aufbereitung sehr teuer.
- Empfindlichkeit gegenüber Beschädigung: Ein steinschlagbedingter Riss oder ein harter Kontakt kann oft fatal sein – Keramik ist weniger verzeihend als Stahl.
- Probleme bei Nässe / Kälte: Manche Fahrer berichten, dass bei feuchten Bedingungen oder kalten Temperaturen die Bremsleistung kurzzeitig unvorhersehbar sein kann.
- Komplexe Nachrüstung & Eintragung: Nicht jeder Umbau ist legal oder technisch stabil.
- Thermische Spannungen / Mikrorisse: Bei häufigen und extremen Temperaturwechseln können Materialermüdung und Risse auftreten.
Im direkten Vergleich: Stahlbremsen sind deutlich günstiger, robuster gegen kleinere Schäden und einfacher zu reparieren. Sie verschleißen schneller und neigen mehr zu Korrosion. Aber in vielen Fällen ist ein hochwertiges Stahl-System völlig ausreichend, besonders für den alltäglichen Gebrauch.
Wenn du aber häufig auf Trackdays oder Rennstrecken wie dem Nürburgring unterwegs bis oder viel sportlich fährst, kann Keramik sinnvoll sein. Wenn du primär Straße, Alltag und gelegentliche Ausflüge machst, kann ein gutes Stahl- oder Edelstahl-Upgrade oft die bessere Wahl sein, sie ist kosteneffizienter und weniger heikel.
Alltags-Erfahrungen mit Keramikbremsen
Lassen wir die Theorie mal los und hören auf echte Fahrer, die eine Liebe‑Hass‑Beziehung mit Keramikbremsen führen.
Melanie, eine Audi RS 3-Fahrerin schildert nach rund 4.000 km:
„Solange es warm und trocken ist, tadelos, eine tolle Bremsanlage … Sobald es aber nass ist … beim ersten Bremsen so gut wie NULL Bremswirkung, dann abrupt Bremsleistung.“
Für mich war kritisch, dass die Bremse unter feuchten Bedingungen kaum dosierbar ist – ein echtes Sicherheitsproblem, besonders wenn man mit Sportwagen durch wechselnde Wetterbedingungen fährt.“Melanie, Audi RS3
Andere RS 3-Besitzer berichten über nervige Quietscher im Betrieb: besonders bei leichter Belastung oder bei Lenkbewegungen. Bei einem Fahrzeug mit 33.000 km meldete ein Nutzer Quietschen nach Rechtslenkung.
Doch es gibt auch lobende Stimmen: manche Fahrer schreiben, dass sie keinerlei Probleme selbst im Winter oder bei Regen hatten, soweit das System gut konstruiert und eingebaut wurde. In einem Forum heißt es, dass manche Nutzer extrem zufrieden mit ihren Keramikbremsen seien und es bedauern, dass ihr neues Fahrzeug keine mehr hat.
Thomas: „Trackday-Test: Keramik oder nix!“
„Ich hab meinen M4 mit der optionalen Carbon-Keramik-Anlage bestellt – war teuer, klar. Aber ich hatte keine Lust mehr auf eingebrochene Stahlbremsen nach zwei schnellen Runden.
Beim ersten Trackday war ich ehrlich gesagt skeptisch: Funktioniert das Ding wirklich so gut, wie BMW verspricht? Kurze Antwort: JA.
Kein Fading. Kein weicher Druckpunkt. Ich konnte in jeder Runde hart reinbremsen, auch nach 8, 9 Runden Vollgas. Das Bremsgefühl ist super direkt – fast schon bissig. Und das Beste: Das Ding hält. Nach dem ganzen Tag hatte ich vielleicht 10 % Belag runter.
Klar, wenn du langsam rumrollst, kann es mal leicht pfeifen oder quietschen – aber auf der Rennstrecke ist das einfach egal.
Ich würd nie wieder ohne fahren. Für den Track lohnt sich das System absolut. Im Alltag bin ich etwas vorsichtig – weil die Bremse bei Nässe etwas ruppig sein kann. Aber hey, das Ding ist gemacht für Speed, nicht für den Supermarktparkplatz.“
Thomas, BMW M4 G82
Henrik: „Keramik im Alltag – Liebe mit kleinen Macken“
„Ich hab meinen RS 6 im Frühjahr 2023 mit der optionalen Keramikbremse bestellt – nicht unbedingt, weil ich sie brauche, sondern weil ich dachte: Wenn schon, denn schon. Und ja, das Ding bremst wie ein verdammter Anker. Selbst bei 250 km/h auf der linken Spur reicht ein sanfter Tritt, und du stehst gefühlt sofort. Total beeindruckend.
Was ich aber nicht erwartet hab: Im Stadtverkehr ist das System manchmal ein bisschen zickig. Gerade morgens, wenn’s draußen feucht ist, ist die erste Bremsung… sagen wir mal… „sportlich spannend“. Es quietscht, es ruckelt leicht – und die Dosierung ist nicht ganz einfach.
Langstrecke? Mega. Null Fading, null Geruch, null Bremsstaub. Meine Felgen sehen nach 2.000 km immer noch aus wie neu – das war bei meinem alten RS4 mit Stahlbremse ganz anders.
Fazit: Wer oft schnell fährt oder einfach ein sauberes, standfestes Bremssystem will, ist mit Keramik happy. Man muss sich nur an das Verhalten bei Nässe und Kälte gewöhnen. Für die City wär’s mir persönlich fast too much – aber ich bereue den Aufpreis (ca. 9.000 €) trotzdem nicht.“
Henrik, Audi RS 6 C8
Diese Erfahrungsberichte aus dem Praxiseinsatz zeigen: Keramikbremsen können fantastisch sein, aber sie haben weniger Spielraum für Fehler. Ein suboptimaler Einbau, mangelnde Belüftung oder unpassende Beläge können negative Effekte verstärken.
Unser Fazit: Für wen lohnen sich Keramikbremsen – und für wen eher nicht?
Keramikbremsen sind kein Allheilmittel, sie sind Hightech-Komponenten mit einem ganz bestimmten Einsatzzweck. Ob sich der Umstieg für dich lohnt, hängt stark davon ab, wie und wo du dein Auto bewegst.
Lohnen tun sie sich vor allem für Fahrer, die…
…ihre Autos regelmäßig auf Trackdays bewegen, sehr sportlich unterwegs sind oder oft bei hohen Geschwindigkeiten bremsen müssen, z. B. auf Autobahnen. Wer ein Fahrzeug wie einen Audi RS 6, Porsche 911 oder BMW M4 besitzt und das volle fahrdynamische Potenzial ausreizen will, kann von der besseren Hitzebeständigkeit, der geringeren Fading-Neigung und dem reduzierten Gewicht profitieren.
Auch für Sammler und Liebhaber, die Wert auf High-End-Optik, technische Raffinesse und Werterhalt legen, sind Keramikbremsen ein Statement, kein Muss, aber ein Extra mit Stil.
Weniger sinnvoll sind sie hingegen für Fahrer, die…
…ihr Fahrzeug überwiegend im Alltag, bei Kurzstrecken, im Stadtverkehr oder im Winter bewegen. Die volle Leistungsfähigkeit der Keramik kommt dort selten zur Geltung, im Gegenteil: kalte, feuchte Bedingungen oder ständiges „Stop-and-Go“ können eher zu Nachteilen führen (z. B. Geräusche, schlechte Anfangsbremsleistung).
Auch wer nur selten sportlich fährt oder auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achtet, sollte sich den Wechsel zur Keramikbremse oder die Neukonfiguration zweimal überlegen. In vielen Fällen reicht ein hochwertiges Stahlsystem völlig aus. Es ist günstiger in der Anschaffung, Wartung und Reparatur.
Kurz gesagt:
Wenn du auf Performance, Trackdays und Hitzestabilität setzt, sind Keramikbremsen dein Freund. Wenn du dagegen Wert auf Alltagstauglichkeit, Wartungsfreundlichkeit und geringere Kosten legst, wirst du mit einem guten Stahlbremssystem wahrscheinlich glücklicher und dein Geldbeutel sowieso.
SXP Voting: Wer von euch fährt mit Keramikbremsen, wer fährt mit Stahl?

Ich fahre mit Keramikbremsen

Ich fahre mit Stahlbremsen
Image Credit / Bildquelle: Audi, Mercedes-Benz, youtube.com