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RatgeberSportwagen

Leistung vs. Drehmoment: Was ist bei einem Sportwagen wirklich entscheidend?

Leistung und Drehmoment sind zwei zentrale Größen im Sportwagenbereich, doch was bedeutet das eigentlich? In unserem Artikel erklären wir anschaulich, wie Leistung und Drehmoment zusammenhängen, wann Drehmoment wichtiger ist und wie beides das Fahrverhalten und die Beschleunigung beeinflusst.

Wenn du dich schon mal gefragt hast, warum ein Auto mit weniger PS auf der Landstraße plötzlich an dir vorbeizieht wie ein Düsenjet, dann kann das verschiedene Gründe haben. In diesem Artikel tauchen wir etwas tiefer ein, in das, was viele verwirrt: Leistung vs. Drehmoment. Was davon ist eigentlich wichtiger und warum fühlt sich ein Sportwagen manchmal einfach schneller an, obwohl er auf dem Papier „schwächer“ ist?

Worin ist der Mythos begründet, dass ein deutlich leistungsschwächeres Fahrzeug trotzdem am Ende schneller ist? Und ganz gleich, ob du einen GTI oder einen 911er Turbo fährst, wir klären von Grundauf den Unterschied zwischen Leistung und Drehmoment.

Leistung und Drehmoment erklärt

Bevor wir ins Eingemachte gehen, klären wir die Basics. Denn ehrlich – viele verwechseln Leistung und Drehmoment oder nutzen die Begriffe wie Synonyme. Spoiler: Sind sie nicht.

Leistung (meist in PS oder kW gemessen) beschreibt, wie schnell ein Motor Arbeit verrichtet. Genauer gesagt: Arbeit pro Zeit. Je mehr PS, desto schneller kann das Auto theoretisch eine bestimmte Aufgabe erledigen, z. B. von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Klingt logisch, oder?

Drehmoment dagegen (gemessen in Newtonmetern, Nm) beschreibt die Kraft, mit der der Motor dreht, also wie kräftig der Motor ist. Ein Motor mit viel Drehmoment zieht dir bei niedrigen Drehzahlen fast das Lenkrad aus den Händen. Klingt dramatisch? Ist es manchmal auch.

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Ein Beispiel: Du kannst dir Leistung wie die Geschwindigkeit eines Boxers vorstellen und Drehmoment wie seine Schlagkraft. Beides wichtig, aber je nach Gegner ist das eine entscheidender als das andere.

Wann macht Drehmoment mehr Sinn als Leistung?

Jetzt wird’s interessant. Denn viele denken: „Hauptsache viel PS!“ Aber ist das wirklich immer sinnvoll? Was macht Leistung vs. Drehmoment eigentlich aus?

Stell dir vor, du fährst oft in der Stadt oder über Landstraßen. Da kommst du selten über 120 km/h, brauchst du da wirklich 400 PS? Oder macht nicht eher ein hohes Drehmoment bei niedriger Drehzahl den Unterschied, weil du schnell aus Kurven rausbeschleunigen kannst oder den Laster vor dir überholst, ohne runterzuschalten?

Drehmoment ist die Waffe für den Alltag. Besonders bei SUVs, Dieseln oder auch E‑Autos merkst du: Der „Punch“ kommt nicht von der PS-Zahl, sondern vom Drehmoment, das schon bei 1500 U/min anliegt.

Klar, wenn du auf der Rennstrecke fährst oder Autobahnen liebst, brauchst du auch Leistung. Aber wer auf Beschleunigung und Durchzug steht, wird Drehmoment schnell zu schätzen wissen.

Leistung oder Drehmoment – was ist wichtiger?

Die berühmte Frage und leider keine eindeutige Antwort. Es kommt drauf an, was du willst.

Willst du auf der Viertelmeile glänzen? Dann brauchst du beides, viel Leistung UND viel Drehmoment. Aber: Ohne ordentliches Drehmoment passiert bei niedrigen Drehzahlen einfach nichts. Das nennt man dann auch gern „turbo lag“ oder „leistungsarm im unteren Band“.

Andererseits: Ein Auto mit weniger Leistung, aber hohem Drehmoment fühlt sich oft „lebendiger“ an. Der Klassiker: Ein Diesel mit 180 PS, aber 400 Nm, der schiebt ab wie ein Stier, obwohl du nur die Hälfte der PS hast wie dein Kumpel im Golf GTI.

Fazit: Wichtiger ist, wie der Motor das Zusammenspiel hinkriegt. Nicht die Maximalwerte zählen, sondern wann und wie sie anliegen!

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Verhältnis von Leistung zu Drehmoment
Verhältnis von Leistung zu Drehmoment

Kurz erklärt:

  • Drehmoment ist meist im mittleren Drehzahlbereich am höchsten.
  • Leistung steigt mit der Drehzahl, weil sie sich aus Drehmoment × Drehzahl ergibt.
  • Deshalb liegt das Leistungsmaximum oft später als das Drehmomentmaximum.

Wie hängen Leistung und Drehmoment zusammen?

Jetzt wird’s etwas technischer, aber bleib dran, ich versprech dir, es lohnt sich.

Die Beziehung zwischen Leistung und Drehmoment lässt sich mit einer simplen Formel erklären:

Leistung (kW) = Drehmoment (Nm) × Drehzahl (U/min) ÷ 9549

Das bedeutet: Leistung ist eigentlich nur das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl. Klingt trocken? Ist aber entscheidend!

Ein Motor, der bei hohen Drehzahlen viel Drehmoment produziert, liefert auch hohe Leistung. Ein anderer, der bei niedrigen Drehzahlen viel Drehmoment hat, ist eher für Durchzug gebaut, nicht für Höchstleistung.

So erklärt sich, warum manche Motoren „drehfreudig“ wirken und andere „kräftig von unten raus“ kommen.


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Wirkung von Drehmoment auf die Beschleunigung

Willst du wissen, warum dein Auto dich in den Sitz presst? Dann brauchst du nicht auf die PS-Zahl schauen, sondern auf das Drehmoment.

Beschleunigung hängt nämlich direkt mit Drehmoment zusammen. Vor allem in niedrigen Gängen, bei niedrigem Tempo. Wer da viel Newtonmeter hat, schiebt einfach heftiger an.

Das ist der Grund, warum E‑Autos dich gefühlt „teleportieren“. Der Grund: die haben vom Stand an volles Drehmoment. Kein Turboloch, kein Hochdrehen nötig.

In der Praxis merkst du das auf der Straße: Autos mit viel Drehmoment beschleunigen gefühlt schneller, auch wenn die 0–100-Zeit vielleicht nicht besser ist als bei einem Fahrzeug mit mehr PS, aber weniger Drehmoment.

Bedeutung von Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen

Ein Aspekt, der oft unterschätzt wird. Denn Leistung bei 7000 U/min zu haben, bringt dir nicht viel, wenn du im Alltag meist bei 2000–3000 U/min unterwegs bist.

Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen ist Gold wert. Gerade beim Überholen, in Steigungen oder beim Herausbeschleunigen aus Kurven. Du musst nicht runterschalten, das Auto zieht einfach.

Moderne Turbomotoren sind genau dafür gebaut: Sie liefern schon ab 1500–2000 U/min ihr volles Drehmoment. Das ist effizient, komfortabel und macht Spaß.

Deshalb fühlen sich viele moderne Vierzylinder-Turbos kräftiger an als alte Sechszylinder-Sauger. Und deshalb sind auch Dieselmotoren wegen ihrer Drehmoment-Stärke im unteren Bereich so beliebt bei Vielfahrern.

Leistung vs. Drehmoment bei Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern

Hier wird der Unterschied besonders spannend. Denn Elektroautos stellen das ganze Konzept irgendwie auf den Kopf.

Ein Elektromotor liefert sofort 100 % Drehmoment, ab der ersten Umdrehung. Das heißt: volle Kraft direkt beim Gasgeben. Kein Schalten, kein Turboloch, keine Verzögerung.

Ein Verbrenner dagegen muss Drehzahl aufbauen, um Leistung zu entwickeln, besonders Saugmotoren. Klar, die haben oft mehr „Charakter“, aber weniger direkte Power.

Deshalb beschleunigen viele E‑Autos so brutal schnell, obwohl sie auf dem Papier „nur“ 300 PS haben. In der Realität wirken sie oft doppelt so stark. Ein Tesla Model 3 Performance fährt dich nicht, das katapultiert dich einfach. Das gleich passiert auch beim Tesla Y Performance.

Vergleich Drehmoment Tesla mit Porsche
Vergleich Drehmoment Tesla mit Porsche

Das Diagramm zeigt den Vergleich des Drehmomentverlaufs von:

  • Tesla Model Y Performance (Elektromotor, ~660 Nm)
  • Porsche 911 Turbo (Biturbo, ~750 Nm)
  • Porsche 911 GT3 (Saugmotor, ~470 Nm, hochdrehend)

Wie beeinflusst Drehmoment das Fahrverhalten?

Drehmoment hat direkten Einfluss darauf, wie sich ein Auto anfühlt. Und das ist oft wichtiger als trockene Leistungswerte.

Ein Auto mit hohem Drehmoment reagiert spontan, drückt dich in den Sitz, lässt sich mit wenig Gas bewegen. Es wirkt kräftig, souverän, manchmal sogar „brutal“, wenn’s zu viel wird.

Aber Vorsicht: Zu viel Drehmoment auf der falschen Achse (z. B. Frontantrieb) kann auch unangenehm sein. Dann rupft’s am Lenkrad oder es kommt zum Durchdrehen der Räder.

Deshalb setzen viele starke Autos auf Allrad oder Heckantrieb, um das Drehmoment sauber auf die Straße zu bringen. Leistung ist nur so gut, wie sie nutzbar ist.

Drehmomentkurve und Leistungsband eines Motors

Ein Motor ist nicht nur seine Maximalwerte, sondern vor allem seine Verlaufskurve.

Die Drehmomentkurve zeigt dir, ab wann der Motor „wach“ ist und wann er wieder „abfällt“. Ein breites, flaches Plateau ist ideal: viel Drehmoment über ein großes Drehzahlband.

Das Leistungsband ist der Bereich, in dem der Motor seine Power entfaltet. Ein Auto, das erst ab 5000 U/min richtig loslegt, wirkt träge im Alltag, aber geil auf der Rennstrecke.

Tuner achten genau auf diese Kurven. Denn ein Motor mit guter Kurve fährt sich oft besser als einer mit hohen Spitzenwerten, aber miesem Verlauf.


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Gebrauchte Sportwagen für unter 30000 Euro© Bildquelle: Audi

Leistung in PS / Leistung in kW und ihre Messung

Zum Schluss noch ein Klassiker: PS oder kW, was zählt eigentlich?

In Deutschland denken viele in PS, aber offiziell gilt die Angabe in Kilowatt (kW). Ein PS entspricht etwa 0,7355 kW. Heißt: 100 PS = ca. 73,5 kW.

Die Leistung wird auf einem Prüfstand gemessen, oft mit Hilfe von Rollenprüfständen. Dabei wird die Kraft des Motors bei verschiedenen Drehzahlen getestet, am besten bei optimaler Betriebstemperatur.

Aber Achtung: Die Werte, die in Prospekten stehen, sind oft „Brutto“. In der Realität, mit Luftfilter, Klima, Auspuff etc., bleibt davon manchmal weniger übrig.

Deshalb gilt: Fahrgefühl schlägt Prospektangabe. Was du wirklich fühlst, ist oft entscheidender als das, was auf dem Papier steht.

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PS oder Nm? Es kommt drauf an!

Ob du Team „Leistung“ oder Team „Drehmoment“ bist, beide haben ihre Berechtigung. Wichtig ist, wie du fährst, was du brauchst und was du von deinem Fahrzeug erwartest.

Was ist nun entscheidend beim Vergleich von Leistung vs. Drehmoment? Leistung ist wichtig für Top-Speed und Rennstrecke. Drehmoment ist King im Alltag und bei der Beschleunigung.

Und das Beste? Moderne Motoren schaffen beides, hohe Leistung und sattes Drehmoment. Aber jetzt, wo du den Unterschied kennst, kannst du beim nächsten Autotreffen zum Thema Leistung vs. Drehmoment ordentlich mitreden.

Oder beim Autokauf die wirklich wichtigen Werte vergleichen.

Image Credit / Bildquelle: pexels.com, youtube.com

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