Burnouts, also das kontrollierte Durchdrehen der Antriebsräder mit stehenden oder langsam fahrenden Fahrzeugen, haben in der Automobilwelt einen festen Platz. Ob bei Drag-Racing-Veranstaltungen, auf abgesperrten Teststrecken oder im Rahmen von Motorsport-Events. Doch was steckt technisch dahinter, wann ist es sinnvoll, und wie führt man ihn korrekt aus? Wir zeigen es euch in unserer Burnout-Anleitung fürs Auto, Schritt-für-Schritt.
In diesem Beitrag werfen wir einen fundierten Blick auf das Thema. Wir erklären Schritt für Schritt, wie ein richtiger Burnout funktioniert, worauf bei der Ausführung zu achten ist und warum nicht nur Leistung, sondern vor allem Präzision und Verantwortung entscheidend sind.
Die Grundlagen: Was ist ein Burnout und warum macht man ihn?
Ein Burnout entsteht, wenn die angetriebenen Räder eines Fahrzeugs die Bodenhaftung verlieren, während das Fahrzeug selbst stillsteht oder sich nur langsam bewegt. Dabei erzeugt die Reibung zwischen Reifen und Straße den bekannten Rauch und das typische Geräusch. Ursprünglich stammt diese Technik aus dem Drag Racing: Hier wird durch einen kontrollierten Burnout die Temperatur der Reifen erhöht, um maximalen Grip für den Start zu gewährleisten.
Heute ist der Burnout auch außerhalb des Motorsports bekannt – etwa auf Tuning-Treffen oder Trackdays. Wichtig ist jedoch: Im öffentlichen Straßenverkehr hat er nichts verloren. Wer Burnouts durchführen möchte, sollte dies ausschließlich auf privatem oder genehmigtem Gelände tun.

Sicherheit geht vor: Wo Burnouts erlaubt und sinnvoll sind
Burnouts wirken auf den ersten Blick spektakulär, bergen aber auch Risiken, sowohl für die Technik als auch für die Sicherheit. Deshalb gilt: Nur auf abgesperrten Flächen oder speziellen Veranstaltungen ist diese Fahrtechnik angebracht. Legal ist sie ausschließlich dort, wo keine Gefährdung anderer besteht und der Untergrund sowie die Umgebung geeignet sind.
Ideale Orte für Burnouts sind:
- Drag-Strips
- Motorsport-Veranstaltungen mit Erlaubnis
- Private Testgelände mit ausreichend Platz
- Rutschige Untergründe wie feuchter Schotter, Schnee oder Gras (zur Minimierung der Belastung)
Grundsätzlich sollte immer Rücksicht auf Lärm, Umwelt und rechtliche Vorgaben genommen werden. Ein Burnout gehört nicht in die Innenstadt oder auf belebte Straßen. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch strafbar.
Die Technik verstehen: Warum die Bremse eine Schlüsselrolle spielt
Ein sauberer Burnout ist nicht nur eine Frage der Motorleistung. Tatsächlich spielt die Bremse eine zentrale Rolle. Viele unterschätzen, dass es ohne gleichzeitige Bremswirkung schwierig ist, das Fahrzeug am Platz zu halten, während die Räder durchdrehen.
Bei einem manuellen Getriebe geschieht dies meist durch gezielte Fußarbeit: Die Kupplung wird getreten, der Motor hochgedreht, und gleichzeitig wird mit dem linken Fuß die Bremse gehalten. Lässt man dann die Kupplung schnell kommen, müssen die Hinterräder gegen die Bremskraft „ankämpfen“. So entsteht das kontrollierte Durchdrehen – und der gewünschte Effekt.
Ohne die richtige Balance aus Gas und Bremse wird der Burnout entweder nicht funktionieren oder das Fahrzeug springt unkontrolliert nach vorne. Das Ergebnis: gefährlich und unkontrolliert.
Burnout-Anleitung Methode 1: Der klassische Burnout mit Schaltgetriebe
Für Fahrzeuge mit Handschaltung gibt es eine relativ einfache Methode, um einen Burnout durchzuführen, vorausgesetzt, das Auto hat genügend Leistung und kein zu stark eingreifendes Stabilitätssystem:
Burnout Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Traktionskontrolle und Stabilitätsprogramm deaktivieren.
- Ersten Gang einlegen, Kupplung vollständig treten.
- Gaspedal kräftig durchtreten, Drehzahl aufbauen.
- Kupplung schlagartig loslassen und gleichzeitig mit dem linken Fuß stark bremsen.
Vorsicht: Diese Methode führt oft dazu, dass das Fahrzeug kurz nach vorne springt, bevor die Bremsen greifen. Ein fester, kontrollierter Stand auf dem Bremspedal ist hier entscheidend.
Burnout-Anleitung Methode 2: Fortgeschrittene Technik – „Heel and Toe“-Ansatz für saubere Kontrolle
Die fortgeschrittene Methode nutzt eine Technik im Auto, die aus dem sportlichen Fahren bekannt ist: das sogenannte „Heel and Toe“-Prinzip. Ziel ist es, Bremse und Gaspedal gleichzeitig zu bedienen – mit einem einzigen Fuß.
So funktioniert es:
- Kupplung gedrückt halten, erster Gang eingelegt.
- Mit der linken Seite des rechten Fußes die Bremse drücken.
- Mit der rechten Seite des Fußes gleichzeitig das Gaspedal betätigen.
- Kupplung loslassen – der Burnout beginnt, ohne dass das Fahrzeug nach vorne springt.
Diese Technik erfordert Übung, bietet aber eine deutlich feinfühligere Kontrolle – besonders in Kombination mit leistungsgesteuerten Fahrzeugen.

Rolling Burnouts: Bewegte Reifenspuren auf der Straße
Ein Rolling Burnout ist eine Variante, bei der das Fahrzeug langsam in Bewegung ist, während die Räder weiterhin durchdrehen. Diese Methode ist visuell besonders eindrucksvoll, erfordert jedoch präzises Zusammenspiel von Gas und Bremse.
Wichtige Punkte:
- Mit dem linken Fuß die Bremse leicht dosieren, gerade genug, um das Fahrzeug zu verlangsamen, aber nicht ganz zu stoppen.
- Mit dem rechten Fuß weiterhin Gas geben, um die Räder durchdrehen zu lassen.
- Die Geschwindigkeit muss konstant niedrig bleiben.
Rolling Burnouts sind besonders auf abgesperrten Flächen oder Drag-Racing-Strecken verbreitet, vor dem Start oder zur Demonstration der Fahrzeugleistung.
Burnouts mit Automatik: Einfacher, aber nicht ohne Risiko
Weiter geht es mit unserer Burnout-Anleitung für Fahrzeuge mit Automatikgetrieben. Auch damit sind Burnouts möglich. Die Ausführung ist einfacher, allerdings steigt das Risiko technischer Schäden, vor allem bei Fahrzeugen ohne spezielle Drag-Modes oder Launch-Control.
Vorgehensweise:
- Traktionskontrolle deaktivieren.
- Linker Fuß stark auf die Bremse.
- Rechter Fuß baut Gasdruck auf – der Drehmomentwandler speichert Energie.
- Bremse leicht lösen, bis die Hinterräder durchdrehen.
Achtung: Längeres Halten dieser Belastung führt schnell zur Überhitzung des Getriebes. Insbesondere bei Fahrzeugen ohne ausreichende Kühlung kann dies ernsthafte Schäden verursachen.
Technische Belastung: Was leidet beim Burnout am Auto am Meisten?
Burnouts beanspruchen zahlreiche Bauteile deines Fahrzeugs stark. Die häufigsten Schwachstellen sind:
- Kupplung (bei Schaltgetriebe): hohe Reibung und Temperatur.
- Differenzial und Antriebswellen: starker Drehmomentwechsel.
- Getriebe (insb. Automatik): Überhitzung und Verschleiß.
- Reifen: enormer Abrieb, oft nach wenigen Sekunden unbrauchbar.
- Bremsen: erhöhter Verschleiß durch gleichzeitiges Bremsen und Beschleunigen.
Wer regelmäßig Burnouts ausführt, muss sich auf häufigere Wartungsintervalle und Ersatzteile einstellen. Ein einzelner Burnout mag kein Problem darstellen, regelmäßige Belastung aber schon.
Verantwortung im Fokus: Technik und Umwelt im Gleichgewicht
Burnouts gehören zum automobilen Spektrum, keine Frage daher auch unsere Burnout-Anleitung. Doch sie erfordern einen verantwortungsvollen Umgang. Dazu zählen nicht nur technisches Verständnis und ein geeigneter Ort, sondern auch Rücksicht auf Umwelt, Lärmschutz und Mitmenschen.
Moderne Fahrzeuge verfügen häufig über Systeme, die Burnouts automatisch unterbinden. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Entwicklung und zeigt, wie stark heute das Thema Sicherheit im Vordergrund steht.
Wer Burnouts als Ausdruck von Leistung und Kontrolle sieht, sollte auch den verantwortungsvollen Rahmen dafür schaffen. Motorsport-Veranstaltungen, Trackdays oder spezielle Testareale bieten genau diesen geschützten Raum.

Fazit: Burnouts – Technik, Präzision und Respekt
Ein Burnout ist mehr als nur eine Rauchwolke. Er ist ein Zusammenspiel aus Leistung, Technik und Fahrkönnen. Ob mit Schalt- oder Automatikgetriebe: Wer die Mechanik dahinter versteht und mit Bedacht handelt, kann diese Fahrtechnik beeindruckend und sicher einsetzen.
Aber: Burnout-Anleitungen hin und her. Burnout-Versuche gehören nicht auf öffentliche Straßen. Sie erfordern Planung, Übung und technisches Feingefühl. Wer verantwortungsvoll mit seinem Fahrzeug umgeht, schützt nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die Zukunft des Motorsports als Ganzes.
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